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2. Februar 2024 Chirale Elektronik: MLU überzeugt mit Forschungsskizze bei Exzellenzstrategie

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat im Rennen um eine Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie eine wichtige Hürde genommen: Das internationale Gutachtergremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Skizze aus der Physik zum Stellen eines Vollantrags ausgewählt. Damit ist die MLU unter den Finalisten im Wettbewerb für Exzellenzcluster angekommen. Die Entscheidung darüber, welche Cluster gefördert werden, fällt im Mai 2025.

Erfolg hatte die MLU mit der Initiative "Center for Chiral Electronics", einem gemeinsamen Antrag der MLU, der Freien Universität Berlin und der Universität Regensburg. Chiralität beschreibt die Eigenschaft, dass ein Objekt nicht durch Drehung und Verschiebung mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann. Dies zeichnet viele Objekte in der Natur aus und verleiht ihnen eine intrinsische Stabilität. Der Exzellenzcluster "Center for Chiral Electronics" erforscht dieses Konzept in der Festkörperphysik, um die Grundlagen für Technologien zu schaffen, die den wachsenden Anforderungen an hochleistungsfähige und energiesparende Elektronik gerecht werden. Die antragstellenden Forschenden sind Prof. Dr. Georg Woltersdorf (MLU), Prof. Dr. Katharina Franke (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Christoph Strunk (Universität Regensburg).

Die Forschung zu nanostrukturierten Materialien gehört seit mehreren Jahrzehnten zu den Forschungsschwerpunkten der MLU: Seit 1996 fördert die DFG Arbeiten in diesem Bereich an der Universität Halle im Rahmen von Sonderforschungsbereichen, hinzu kommen mehrere hochkarätige EU- und Bundesförderungen. Weiterhin profitiert das Vorhaben von der langjährigen Kooperation der Universitäten in Halle, Berlin und Regensburg. "Auf dieser Erfolgsgeschichte wollen wir mit der Clusterinitiative nun aufbauen und mit der Forschung zur chiralen Elektronik eine neue Ebene erreichen", sagt Rektorin Becker.

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5. Januar 2024 Außergewöhnliche Auszeichnung: US-Akademie ehrt Stuart Parkin als Erfinder moderner Festplatten

Die National Academy of Engineering in den USA würdigt Prof. Dr. Stuart Parkin mit dem renommierten Charles-Stark-Draper-Preis. Die Auszeichnung erhält der Physikprofessor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und Direktor des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik für die Entwicklung der modernen Festplattentechnologie. Der Preis ist mit 500.000 US-Dollar dotiert und gilt als bedeutende Auszeichnung für herausragende technologische Innovationen. Ausgezeichnet wurde in der Vergangenheit etwa die Erfindung des World Wide Web, der GPS-Technologie oder der Lithium-Ionen-Batterie. Den Preis erhält Parkin am 21. Februar 2024 in Washington.

Mit seiner Forschung hat Stuart Parkin vor über 20 Jahren eine neue Ära der Speichertechnologie eingeleitet: Seine Arbeit und seine Patente auf dem Gebiet der Spintronik ermöglichten es Unternehmen, die Datendichte auf Festplatten um das 1.000-fache zu erhöhen. Erst dadurch wurden moderne Speichertechnologien, wie Cloudspeicher und Streamingdienste, überhaupt möglich. Auch heute basieren die meisten Festplatten auf Parkins Arbeit.

"Die rasante Entwicklung der Speichertechnologie wäre ohne Stuart Parkin undenkbar. Mit seiner bahnbrechenden Forschung hat er die Basis für unsere moderne Medienwelt gelegt. Für diese Pionierarbeit wird Stuart Parkin mit dem begehrten Draper Prize geehrt und reiht sich damit in die Liste der namhaftesten Erfinder unserer Zeit ein. Dass ein solcher Forscher von Weltrang seit vielen Jahren in Sachsen-Anhalt tätig ist und hier beste Bedingungen vorfindet, ist ein starker Beleg für unsere exzellente Wissenschaftslandschaft", sagt Wissenschaftsminister Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.

Der Draper-Preis ist die dritte hochkarätige Auszeichnung, die Parkin in den vergangenen Wochen erhalten hat: Im Dezember verlieh ihm die American Physical Society (APS) die "APS Medal for Exceptional Achievement in Research". Im November wurde Parkin in die Liste der "Citation Laureates 2023" des Unternehmens Clarivate aufgenommen, in die nur Forschende mit Fachartikeln aufgenommen werden, die mehr als 2.000 Mal zitiert worden sind. Das trifft auf gerade einmal 0,01 Prozent aller seit 1970 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten zu.

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» Pressemitteilung der National Academy of Engineering
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(letzte Änderung: 13.02.2024, 06:54 Uhr)